Autofreie Stadt

Auf in die Zukunft

 

Deutschland Autoland

Wie schon bemerkt, ist die Umsetzung einer autofreien Stadt nicht nur - oder sogar am wenigsten - eine Frage von Argumenten oder Rationalität. Autofahren ist tief in der deutschen Psyche verankert und wer das ändern will, muss sich um die Ursachen dieser engen Verbindung Gedanken machen.

In der Zeit vom 20. November heißt es z.B.

Die Kunden besuchen die tempelartigen Automuseen der Konzerne, schlafen in Wolfsburg gar im werkseigenen Ritz Carlton, essen bemerkenswert gut, bevor sie zur Übergabezeremonie schreiten. Auf einer Empore schauen sie zu, wie ihr neues Gefährt in eine riesige, blitzsaubere Halle gefahren wird.

Dann gehen sie mit dem Betreuer hinunter, schauen sich gemeinsam ihr neues, metallic-glitzerndes Fortbewegungsmittel an - und fahren es selbst hinaus in eine Welt ohne allgemeines Tempolimit. Ins Autoland Deutschland.

 

"Eine Ausprägung tiefverwurzelter Bedürfnisse"

Schon etwas älter, aber trotzdem ein interessanter Artikel zum Thema Nahverkehr und autofreie Städte:

Trotzdem warnt Canzler vor der "Utopie einer autofreien Stadt". Denn die Entscheidung vieler Bürger, das relativ gute Nahverkehrsnetz Berlins nicht zu nutzen und sich statt dessen ans Steuer zu setzen, sei auch eine Ausprägung, "tiefverwurzelter Bedürfnisse". Das Auto steht für Basistrends unserer Gesellschaft: Individualisierung, Flexibilisierung, Pluralisierung. Es ist technischer Ausdruck des allgemeinen Wunsches nach "Selbstbeweglichkeit, der Illusion faktischer Selbstbestimmung – trotz Staus, Parkplatznot und anderer Widrigkeiten".