Autofreie Stadt

Auf in die Zukunft

 

Vom Filesharing zur Stadtplanung

Mark Gorton hat mit der Erfindung von Lime Wire, einer Software zum Verteilen von Computerdateien, ein kleines Vermögen angehäuft. Nun will er sich laut der Zeitschrift "Wired" auf die Stadtplanung konzentrieren. Der Clou: er will ein Open-Source-Modell einführen, um möglichst viele Menschen in die Planung einzubinden.

In den USA und auch in Deutschland wird momentan fast die gesamte lokale Planung von - oft selbsternannten - Experten und Beamten geleistet. Auf den Bürgerversammlungen werden die Entscheidungen dann nur noch vorgestellt und Einwendungen von den Anwohnern, die mit den Entscheidungen letztendlich leben müssen, notiert und dann vergessen.

Um diese Situation zu ändern, braucht es Veränderung auf mehreren Ebenen, nicht zuletzt in den politischen Entscheidungsstrukturen. Gorton will aber zumindest die notwendigen Werkzeuge in die Hände aller Bürger legen, auch um ihnen Argumente geben zu können. So hat er ein Verkehrssimulationsprogramm veröffentlicht, mit denen der öffentliche Nahverkehr verbessert werden soll.

Es gibt aber auch Ideen, die einzelne Unternehmer oder Softwareentwickler schnell und effektiv umsetzen können. So hat ein 21-jähriger Berliner Programmierer eine Anwendung für das iPhone geschrieben, mit der Fahrplan-Informationen ortsbezogen und sehr komfortabel abgerufen werden können. Nach anfänglichem Widerstand der örtlichen Verkehrsbetriebe konnte das Programm schließlich wieder genutzt werden.

Ein anderes Berliner Angebot ist BBBike, ein Routenplaner für Fahrradfahrer. Laut Mark Gorton gibt es viele Dinge, die man besser vernetzen könnte: Busse mit Taxen, Routenplaner für Fahrradfahrer kombiniert mit dem Fahrplan für den öffentlichen Nahverkehr und spontanes Carsharing über das Handy.

Open-Source-Projekte wie OpenStreetMap machen auch die nötigen Geodaten öffentlich, so dass diese frei nutzbar werden. In den nächsten Monaten und Jahren wird sich zeigen, was sich aus diesen Einzelteilen zusammenbauen lässt.