Autofreie Stadt: Politikhttp://www.autofreie-stadt.de/tag/politik/Neue Artikel aus der Rubrik Politikde-deThu, 17 Jan 2013 10:22:54 -0000Europäische Kommission: Straßen wieder für Menschen nutzbar machen http://www.autofreie-stadt.de/2009/10/eu-strassen-wieder-fuer-menschen-nutzbar-machen/ <p><img class="right" alt="Die Verschwendung des öffentlichen Raums: 75 Menschen fahren entweder in _60_ Autos oder in _einem_ Bus" src="/media/autofrei/verschwendung_des_oeffentlichen_raums_jpg_versions/medium_verschwendung_des_oeffentlichen_raums.jpg" />Aus der Bundesregierung wird in nächster Zeit wenig erfreuliches zu hören sein und auch von der EU-Kommission ist man kaum an positive Nachrichten gewöhnt. Über manche Erzeugnisse aus der Brüsseler EU-Zentrale freut man sich aber doch. Eins davon ist das Handbuch mit dem Titel "<a href="http://ec.europa.eu/environment/pubs/pdf/streets_people.pdf">Reclaiming city streets for people</a>" (PDF, eng.) aus dem Jahre 2004. Herausgegeben wurde es von der damals für Umweltfragen zuständigen Margot Wallström, einer schwedischen Sozialdemokratin, die inzwischen zur Vizepräsidenten in der EU-Kommission aufgestiegen ist.</p><p>In dem Handbuch werden unterschiedliche Konzepte zur Einführung von Fußgängerzonen und zum Zurückdrängen des Autoverkehrs aus den Stadtzentren anhand von Fallbeispielen sehr anschaulich vorgestellt. Besonderes Augenmerk wird auf das Phänomen der "Verkehrsverpuffung" gelegt. Das ist die Kehrseite von "<a href="../../../../../../2009/03/wer-strassen-saet-wird-verkehr-ernten/">Wer Straßen sät wird Verkehr ernten</a>": wenn Straßen für Fußgänger und Fahrradfahrer umgestaltet werden, verschwinden tatsächlich Autos.</p><p>Dieser Verkehr ist dann nicht auf Seiten- und Nebenstraßen zu finden, sondern komplett "verpufft". Eine Studie im Auftrag des englischen Verkehrsministeriums stellte fest, dass Autofahrer auf ein geringeres Platzangebot eben nicht wie in Computermodellen angenommen reagieren und im Stau stehenbleiben, sondern auf andere Verkehrsmittel umsteigen, weniger Wege mit dem Auto zurücklegen und langfristig sogar näher an ihren Arbeitsplatz ziehen.</p><p>Befürworter von solchen Umgestaltungen bekommen trotzdem immer wieder die gleichen Argumente zu hören:</p><blockquote><p>Der meiste Widerstand gegen die Pläne der Stadtplaner und Politiker der vorgestellten Fallbeispiele bezog sich auf zwei Argumente: erstens würde der schon stockende Verkehr noch schlimmer werden, zweitens würde der Einzelhandel leiden. In manchen Fällen waren die Proteste außerordentlich heftig. </p><p>In den vorgestellten Fällen wurden lange Zeit für Diskussionen genutzt und ausgiebige Informationskampagnen unternommen, teilweise über Jahre. Am Ende dieser Zeit wurde trotz des Widerstands die Straßenumgestaltung unternommen. In allen Fällen blieb das Verkehrschaos nach der Eingewöhnungsphase aus und ein Teil des Verkehrs verschwand völlig. Die Auswirkungen auf den Einzelhandel sind schwerer einzuschätzen, in den meisten Fällen wurde der Handel jedoch belebt.</p></blockquote><p>Es gibt auch einige gute Tips zur Umsetzung:</p><blockquote><img class="right" alt="Vor und nach der Autobefreiung im Stadtzentrum von Wolverhampton" src="/media/autofrei/wolverhampton_carfree_jpg_versions/medium_wolverhampton_carfree.jpg" /><p>Glauben Sie Ihren eigenen Argumenten und belegen Sie diese. Zeigen Sie Unterstützern und Kritikern, dass Ihre Vorschläge auf soliden, technischen und real beobachteten Argumenten basieren.</p><p>Messen und überwachen Sie alle möglichen Aspekte der Situation vor, während und nach aller Versuchsmaßnahmen. Seien Sie bereit und willig, alle Informationen zu teilen - verstecken Sie nichts.</p><p>Überlegen Sie, einen festen Posten für Kommunikation zu vergeben. Investitionen in gute Öffentlichkeitsarbeit während des möglicherweise langen Prozesses sind unerlässlich, um Akzeptanz für die Maßnahmen zu gewinnen.</p><p>Hören Sie genau auf Unterstützung und Kritik. Seien Sie bereit, flexibel zu sein und auf Anregungen hin Anpassungen zu machen.</p></blockquote><p>Es wäre schön, wenn dieses Handbuch ins Deutsche übersetzt und an Stadtplaner hierzulande verteilt würde. Vielleicht erinnert sich Frau Wallström in ihrer neuen Position eines Tages an ihre frühen Werke. Zu wünschen wäre es uns.</p> http://www.autofreie-stadt.de/2009/10/eu-strassen-wieder-fuer-menschen-nutzbar-machen/Kurzstrecken killen Klima http://www.autofreie-stadt.de/2009/04/kurzstrecken-killen-klima/ <p><a href="http://www.fairkehr-magazin.de/508.html"><img class="right" src="/media/autofrei/KaMa-Plakat.jpg" /></a>Das Bundesumweltministerium hat mal wieder - zusammen mit dem tatsächlich empfehlenswerten Verkehrsclub <a href="http://www.vcd.org/">VCD</a> - eine neue Kampagne gestartet: "<a href="http://www.vcd.org/688.html?&amp;no_cache=1&amp;tx_cwtpresscenter_pi1%5BshowUid%5D=615">Kopf an, Motor aus. Für null CO<sub>2</sub> auf Kurzstrecken</a>". Damit soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass 50% (!) aller Autofahrten unter 6 km weit sind. Strecken, die mit dem Fahrrad oder sogar zu Fuß niemanden außer Puste bringen.</p><p>Die Angelsachsen sagen "<em>talk is cheap</em>", eine Kampagne ist schnell gemacht und niemand muss wirklich sein Verhalten ändern. Dabei wäre ein solcher Umstieg mit dem entsprechenden Willen durchaus machbar: so könnte man Wohngebiete nach und nach zu Sackgassen umbauen, das kostet nicht viel und macht Kurzstrecken für Autofahrer unattraktiv. Wer mit dem Auto lange Umwege fahren muss, geht eher zu Fuß oder nimmt das Rad.</p><p>Noch fehlt dazu leider der politische Wille, aber die öffentliche Meinung ändert sich. Zu absurd werden immer neue Programme, mit denen die Menschen in die Autos gebracht werden sollen. So ist sich Berlin nicht zu blöd, eine <a href="http://www.stop-a100.de/">Autobahn</a> mitten durch eine Stadt zu bauen, in der der Autoverkehr seit Jahren sinkt und nur 50% der Haushalte überhaupt eins besitzen. </p><p>Aber das Jahrhundert des Autos ist vorbei. Es wird wie immer einige Jahre dauern, bis diese Veränderung auch in der "großen" Politik ankommt, aber schon bald werden weitere Autoförderprogramme den Politikern Stimmen kosten - und dann wird auch dort ein Umdenken anfangen. Bis dahin können wir uns noch an ein paar gut gemeinten, windelweichen Kampagnen erfreuen.</p> http://www.autofreie-stadt.de/2009/04/kurzstrecken-killen-klima/Abwrackprämie fürs Fahrrad http://www.autofreie-stadt.de/2009/02/abwrackpramie-furs-fahrrad/ <p><a class="notexternal" href="http://www.vcd.org/?id=700"><img class="left" src="http://www.vcd.org/uploads/pics/umweltpraemie_intern_01.gif" /></a>Der VCD hat eine Aktion gestartet, um das Wirtschaftsministerium darauf aufmerksam zu machen, dass nicht nur Autofahrer eine Prämie verdienen. <a href="http://www.vcd.org/?id=700">Hier mitmachen!</a></p> http://www.autofreie-stadt.de/2009/02/abwrackpramie-furs-fahrrad/Kein Geld für Bus und Bahn http://www.autofreie-stadt.de/2009/02/kein-geld-fuer-bus-und-bahn/ <p><a href="http://www.vcd.org/688.html?&amp;tx_cwtpresscenter_pi1%5BshowUid%5D=590&amp;cHash=bf38d82c6e">Laut dem VCD</a> will der Bundestag ein Konjukturprogramm beschliessen, dass Straßenbau und Autokauf mit mehreren Milliarden Euro unterstützt. Die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs ist in dem jetzigen Gesetzesentwurf dabei nicht einfach vergessen worden, sondern ausdrücklich verboten!</p><p>Wer sich noch wundert, wer dieses Land eigentlich regiert, sollte die <a href="http://www.zitty.de/magazin/31444/">Jahresvorschau 2009</a> von Horst Evers lesen. Ein paar Ausschnitte:</p><p><strong>Januar: </strong>Um die Autoindustrie zu retten führt die Bundesregierung den Führerschein ab 15 ein.<br /><strong>März:</strong> Um die Automobilbauer zu stützen, verabschiedet die Bundesregierung ein neues Einwanderungsgesetz. Beim Kauf von zwei in Deutschland produzierten Autos erhält man eine doppelte Staatsbürgerschaft gratis. Führerschein jetzt ab 13.<br /><strong>Mai: </strong>Zur Belebung der Autoindustrie wird die Kfz-Steuer abgeschafft. Stattdessen führt man nur kurze Zeit später eine Anti-Kfz-Steuer ein, welche nun jeder Haushalt ohne Automobil zu entrichten hat. Führerschein jetzt ab zehn.<br /><strong>Juli: </strong>Die Anti-Kfz-Steuer wird ausgeweitet und gilt nun für alle Haushalte mit weniger als zwei Automobilen.</p><p>... noch Fragen?</p> http://www.autofreie-stadt.de/2009/02/kein-geld-fuer-bus-und-bahn/Vision Zero http://www.autofreie-stadt.de/2009/01/vision-zero/ <p><img class="right" src="../../../../../autofrei/zero.png" />In der skandinavischen Politik gilt die "Vision Zero" schon seit 1997, in Deutschland wird sie von den meisten Entscheidern noch - bewusst oder unbewusst - missverstanden. Vision Zero bedeutet: keine Toten und Schwerverletzten im Straßenverkehr mehr.</p><p>Es klingt nach einem unrealistischen Ziel. <em>Keine</em> Unfälle mehr? Unmöglich.</p><p>Das ist schon das Mißverständnis, denn es geht nicht darum, Unfälle völlig zu vermeiden. Natürlich geht das nicht, denn jeder Mensch macht Fehler. Letztlich bedeutet es einen Perspektivenwechsel: anstatt den Menschen als Störfaktor im Straßenverkehr zu sehen, geht es darum, das System Verkehr so zu verändern, dass Menschen nicht mehr zu Schaden kommen können. Und das, selbst wenn sie Fehler machen, ob am Steuer oder als Fußgänger.</p><p>Auf der Seite <a href="http://www.vision-zero.de">Vision Zero</a> der Agentur <a href="http://www.fairkehr.de">fairkehr GmbH</a> werden einige Argumente dafür erklärt:</p><blockquote><p>Die Fehlertoleranz des Systems Verkehr bei 50 km/h im Wohnbereich oder bei 180 km/h auf der Autobahn ist nahe Null. Eine Unachtsamkeit und ungeheure Energien werden freigesetzt, die der menschliche Körper nicht aushält. Die Folge: Der Straßentod ist die häufigste Todesursache der unter 45-Jährigen. Autofahren ist im relativ sicheren Schweden rund 40 mal so gefährlich wie in der Industrie zu arbeiten. „Stellen Sie sich mal vor, die Lufthansa oder die Schweizer Bundesbahnen würden 1000 Tote im Jahr als unvermeidlich akzeptieren“, sagt [Leiter des Bereichs Mensch bei der Schweizer Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) Raphael] Huguenin, „kein Mensch würde mehr in ein Flugzeug oder einen Zug einsteigen.“</p></blockquote><p>Nur im Luft- und Schienenverkehr ist es bei uns üblich, aus Unfällen systemische Konsequenzen zu ziehen. Langwierige Nachforschungen zum Unfallhergang, großflächige Kontrollen aller baugleichen Fahrzeuge, Überarbeitungen der Sicherheitsvorschriften und neue Schulungen der Fahrzeugführer sind Folgen jedes Unfalls oder Beinah-Unfalls.</p><p>Im Bereich der Politik sind Machtmißbrauch und Korruption dagegen nur Schwächen des jeweiligen Politikers. In der Finanzwelt sind regelmäßige Börsenzusammenbrüche nur bedauernswerte Wachstumsstörungen. Und im Autoverkehr ist jeder der tausenden Unfälle am Tag ein Einzelfall.</p><p>Je früher wir einsehen, dass der Straßenverkehr ein System mit steuerbaren Variablen ist, desto schneller können wir diese Variablen so verändern, dass weniger Menschen unter dem Verkehr oder seinen Folgen leiden müssen.</p><p>Links:</p><ul><li><a href="http://www.vision-zero.de/">vision-zero.de</a></li><li><a href="http://www.vcd.org/visionzero.html">der Verkehrsclub Deutschland (VCD) über Vision Zero</a></li><li><a href="http://www.schrotundkorn.de/2009/200901sp07.php">Artikel in der "Schrot &amp; Korn"</a></li><li><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Vision_Zero">Wikipedia</a></li></ul> http://www.autofreie-stadt.de/2009/01/vision-zero/Muskelkraft oder Schrittgeschwindigkeit http://www.autofreie-stadt.de/2008/12/muskelkraft-oder-schrittgeschwindigkeit/ <p>Das wäre der erste Schritt zu einer menschengerechten Stadt. Notfallfahrzeuge und öffentlicher Nahverkehr unterliegen natürlich anderen Rahmenbedingungen, aber wenn aller Individualverkehr diesen Vorgaben folgte, wären zumindest den krassesten Auswüchsen des städtischen Verkehrs die Spitze genommen. Kinder könnten wieder auf den Straßen spielen und Erwachsenen wäre der öffentliche Raum als Begegnungsort zurückgegeben. </p><p>Mit Muskelkraft betriebene Fahrzeuge können gar nicht die Geschwindigkeit und Masse aufbringen, um eine große Gefahr zu sein. Natürlich müssen sich Fahrräder und Rollerskater an bestimmte Wege und Vorgaben halten, um andere nicht übermäßig zu gefährden, aber selbst der schlimmste Fahrradunfall ist nicht mit einem Autounfall zu vergleichen. Ganz abgesehen davon, dass die wenigsten Fahrradfahrer überhaupt in der Lage sind, gefährliche Geschwindigkeit erreichen.</p><p>Was allerdings nicht funktionieren wird, ist zu hoffen, dass sich Auto- und Motorradfahrer von selbst an Geschwindigkeitsvorgaben halten. Die Erfahrungen der letzten 50 Jahre haben gezeigt, dass sie nicht in der Lage sind, ihre Geschwindigkeit den Umständen oder Geschwindigkeitsbegrenzungen anzupassen. </p><p>In Berlin wurde jüngst der Erfolg einer Verkehrsberuhigung gefeiert, weil die Durchschnittsgeschwindigkeit von 70 km/h (bei erlaubten 50) auf durchschnittliche 50 km/h (bei erlaubten 30) gesunken war. Selbst vor Schulen und in Wohngebieten wird oft mit der doppelten der erlaubten Geschwindigkeit gerast. In Spielstraßen, wo Schrittgeschwindigkeit tatsächlich gilt, ist es noch extremer. Interessanterweise betrifft das sogar die Anwohner, die damit nur die eigenen Kinder und Nachbarn gefährden. Der Rausch der nicht selbst erarbeiteten Geschwindigkeit ist einfach größer.</p><p>Das mag kleinlich klingen, aber die Bewegungsenergie und damit der Bremsweg und die zerstörerische Kraft bei Unfällen steigt nunmal <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Tempolimit">mit dem Quadrat der Geschwindigkeit</a>. Reifen- und Luftgeräusche, die bei höheren Geschwindigkeiten weit mehr Lärm verursachen als der Motor, steigen sogar mit der vier- bis sechsfachen Potenz. Bei doppelter Geschwindigkeit steigt der Bremsweg also um mehr als das vierfache, der Lärm um das sechzehnfache!</p><p>Nur beim Autofahren wird das ständige Brechen von Gesetzen und Vorgaben unter dauernder Gefährdung von anderen so toleriert und noch unterstützt. Geschwindigkeitskontrollen gelten als "Abzocke" und Politiker - selbst in der Regel alternde Männer und überzeugte Autofahrer - unterstützen diese Sichtweise oft noch.</p> http://www.autofreie-stadt.de/2008/12/muskelkraft-oder-schrittgeschwindigkeit/Deutsche &quot;Lösung&quot; macht Schule http://www.autofreie-stadt.de/2008/12/deutsche-loesung-macht-schule/ <p>Nachdem schon Minister Tiefensee <a href="http://www.autofreie-stadt.de/2008/12/bundesverkehrsministerium-lobt-heimlich/">vorwärts in letzte Jahrhundert</a> stürmt, will Polen sich <a href="http://polskaweb.eu/arbeitsloigkeit-polen-45767.html">nicht lumpen lassen</a>. Im Gegensatz zu den Deutschen tut Premier Donald Tusk wenigstens nicht so, als wäre das zeitgemäß:</p><blockquote><p>Er ist davon überzeugt dass die steigenden Arbeitslosenzahlen mit dem Bau von Autobahnen und Schnellstraßen aufgefangen werden können und beruft sich hierbei auf die Erfolge der Deutschen in den 30er Jahren und auch der USA in den Fünfzigern als durch gigantische Infrastrukturmaßnahmen unzählige Menschen plötzlich Arbeit fanden.</p></blockquote><p>Nachtrag: <a href="http://www.heise.de/tp/blogs/2/120738">Telepolis</a> sieht es ähnlich.</p> http://www.autofreie-stadt.de/2008/12/deutsche-loesung-macht-schule/Bundesverkehrsministerium lobt heimlich http://www.autofreie-stadt.de/2008/12/bundesverkehrsministerium-lobt-heimlich/ <p>Laut Recherchen der <a href="http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=wu&amp;dig=2008%2F12%2F09%2Fa0111&amp;cHash=03da622bc4">tageszeitung </a>hat das Bundesverkehrsministerium am Montag einen Preis für "Mobilität in der Stadt" vergeben. Dabei sollen Städte ausgezeichnet worden sein, die sich vorbildlich um Mobilität kümmern. Die dabei vertretenen Werte sind absolut unterstützenswert:</p><blockquote><p>"Wir müssen den nichtmotorisierten Individualverkehr fördern", sagte Verkehrsstaatssekretär Ulrich Kasparick. Angesichts der zur Neige gehenden Ölvorräte sei ein "Weiter so" nicht möglich, zudem erfordere die demografische Entwicklung ein Umdenken auch in der kommunalen Verkehrspolitik. </p></blockquote><p>Minister Tiefensee wollte sich wohl lieber nicht dazu äußern, auf der Seite des <a href="http://www.bmvbs.de">Bundesverkehrsministeriums</a> wird der Preis sicherheitshalber gar nicht erwähnt. Dafür wird das "<a href="http://www.bmvbs.de/-,302.1059974/Arbeitsplatzprogramm-Bauen-und.htm">Arbeitsplatzprogramm Bauen und Verkehr</a>" promiment vorgestellt, das vom Anfang des letzten Jahrhunderts zu stammen scheint. Der weitaus größte Posten ist der Straßenbau, mehr als 5 Milliarden Euro sollen dafür ausgegeben werden.</p><p>Verdenken kann man es dem Minister nicht. In der Krise muss man an seinen Arbeitsplatz denken und es ist schließlich noch nie jemand dafür gefeuert worden, Straßen gebaut zu haben.</p> http://www.autofreie-stadt.de/2008/12/bundesverkehrsministerium-lobt-heimlich/Selber schuld http://www.autofreie-stadt.de/2008/12/selber-schuld/ <p><img class="right" src="/media/autofrei/think_before_you_cross_jpg_versions/thumbnail_think_before_you_cross.jpg" />In England ist es für Autofahrer üblich, bei Rot zu Gelb die noch kreuzenden Fußgänger zu überrollen... um so wichtiger ist es klar zu stellen, dass die Fußgänger daran selbst schuld sind. Dank dieser Kampagne der Stadt Brighton ist klar, dass wer von Autofahrern verletzt oder getötet wird, einfach zu blöd war. <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/1984_%28Roman%29">Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Stärke</a> und Opfer sind Täter!</p> http://www.autofreie-stadt.de/2008/12/selber-schuld/Öffentliche Autos sind auch Individualverkehr http://www.autofreie-stadt.de/2008/11/oeffentliche-autos-sind-auch-individualverkehr/ <p>Um der darbenden Autoindustrie auf die Beine zu helfen, wird inzwischen oft über öffentliche Formen des Carsharing <a href="http://www.taz.de/regional/berlin/aktuell/artikel/1/dringend-ueber-mobilitaet-reden/">nachgedacht</a>. Ähnlich der <a href="http://www.callabike-interaktiv.de/kundenbuchung/">Call-A-Bikes</a> der deutschen Bahn sollen dabei Autos auf den Straßen herumstehen, die jeder benutzen kann. Abgerechnet werden soll pro Zeit und eventuell pro gefahrener Strecke.</p><p>Auf den ersten Blick klingt es wie eine wunderbar soziale Idee, die auch noch Parkplätze spart. In einem gewissen Rahmen ist das sicher auch so, denn ein Auto, das von mehreren Haushalten genutzt wird, steht weniger als die üblichen 23,5 Stunden am Tag herum.</p><p>Auf den zweiten Blick fragt man sich aber, ob damit einfach die Angst um die autogerechte Stadt der Zukunft ihren Ausdruck findet. Schließlich warnen inzwischen sogar die <a href="http://www.bgr.bund.de/cln_092/nn_323902/DE/Themen/Energie/Downloads/Energiestudie__Kurzf__2007.html">Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe</a> und die <a href="http://www.iea.org/Textbase/press/pressdetail.asp?PRESS_REL_ID=275">Internationale Energieagentur</a> davor, dass das Öl bald knapp wird. Wer das wissen wollte, konnte es schon vor Jahren wissen - Stichwort "<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Peak-Oil">Peak Oil</a>" - aber jetzt kommt es auch im <a href="http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,591688,00.html">Mainstream</a> an.</p><p>Und wenn die Privaten keine Autos mehr wollen, beim Laden um die Ecke einkaufen, in der Nähe ihrer Arbeit ziehen und zuhauf aufs Fahrrad umsteigen - wer soll dann noch Autos kaufen? Offensichtlich der Staat, um sie dann den Menschen vor die Nase setzen, die sich gerade an die Freiheit vom motorisierten Individualverkehr gewöhnen.</p><p>Denn ein öffentliches Auto ist immer noch Individualverkehr. Man sitzt immer noch alleine in 1,5 Tonnen Blech, schottet sich von jeder menschlichen Begegnung ab und schleudert sich mit 14 Metern pro Sekunde durch Wohngebiete. Wem dieses Fahrzeug gehört, ist sowohl für den Fahrer als auch die anderen Verkehrsteilnehmer zweitrangig.</p> http://www.autofreie-stadt.de/2008/11/oeffentliche-autos-sind-auch-individualverkehr/